Wer bei Hanf oder Cannabis in erster Linie an Drogen denkt, der ist auf dem Holzweg.
Diese Pflanze ist nämlich sehr viel mehr.
Hanf ist eine ganz erstaunliche und vielseitige Pflanze. Ob als Heilmittel, als leckere Zutat in der Küche oder als günstiges Produkt für die Industrie und die Landwirtschaft, Hanf ist ein Allrounder, der zu Recht wieder aus der Vergessenheit hervorgeholt wurde.
Hanf – seit Jahrtausenden geschätzt
Man kannte den Hanf schon in der Frühzeit der Menschheit und in der Antike und benutzte ihn schon damals in vielfältigster Weise.
Der wohlschmeckende und nahrhafte Samen und das Öl wurden von Mensch und Tier gegessen, aus den Hanffasern wurden Seile, Segel, Bekleidung aber auch Papier hergestellt, die verschiedenen Pflanzenteile halfen bei Schmerzen und Gebrechen wie Geburtswehen, Rheuma, Malaria und ähnlichem.
Hanf gilt zu Recht als eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Nachdem er im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung verloren hatte, ist Hanf heute wieder stark im Kommen und in vielen Wirtschaftsbereichen einsetzbar.
Auch im pharmazeutischen Bereich rückt er verstärkt in den Focus der modernen Forschung. Er ist sehr wirksam bei der Schmerztherapie, bei der Linderung von Beschwerden im Zusammenhang mit Krebsbehandlungen, bei der Behandlung von Angststörungen, Depressionen und verschiedenen Autoimmun-Erkrankungen.
Übrigens: in den meisten Ländern ist Cannabis (angeblich wegen seines THC-Gehalts) immer noch verboten. Wer sich die gesundheitsfördernde Wirkung dieser wundervollen Pflanze zunutze machen möchte, sollte sich CBD-Öl ansehen. (Artikel folgen).
Was ist Hanf und wo wächst er?
Hanf ist eine einjährige krautige Pflanze, die heute überall auf der Welt in gemäßigten bis tropischen Zonen sowohl wild als auch in Kultur wächst. Ursprünglich stammt die Pflanze wahrscheinlich aus Zentralasien.
Fast alle Hanfarten sind getrenntgeschlechtlich, das heißt, es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Die für die Medizin wichtigsten Inhaltsstoffe, die Cannabioide und Terpenoide werden nur in den Trichomen (Pflanzenhaaren) der weiblichen Pflanzen gebildet. Deshalb wird heute bevorzugt der ebenfalls vorkommende einhäusige (monözische) Hanf kultiviert, weil er leichter zu ziehen und zu ernten ist.
Wofür werden Hanffasern verwendet?
Die Hanffaser ist sehr vielfältig einsetzbar. Sie eignet sich für alle Arten von Stoffen, für Seile und Schnüre, für Baustoffe und Werkstoffe und auch für die Papierherstellung.
Hanffasern ähneln den Baumwollfasern, sind aber deutlich reißfester und länger. Stoffe aus Hanf sind sehr angenehm auf der Haut, wirken kühlend und antibakteriell und knittern kaum.
(bereits jetzt gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Hanf-Kleidung)
Mit Hilfe von Hanffasern werden Banknoten, Filtertüten aber auch feinstes Büttenpapier hergestellt. Genauso geeignet sind Hanffasern aber auch für Bodenschutzvliese, Mulchmatten, sogar für Form-Pressteile und Isolierungen. Sie können zum Beispiel Glasfasern aber auch Asbest und Mineralwolle ersetzen und sind deutlich umweltfreundlicher als die genannten Bauhilfsstoffe.
Man kann sie sogar in pulverisierter Form Baustoffen wie Beton und Ziegeln beimischen. Hanf ist hochdämmend, Schall-isolierend wasserabweisend und resistent gegen Schimmel.
Wofür wird Hanf-Öl verwendet?
Öl aus dem Samen des Hanfes ist sehr fettreich und weil es viele essentielle Fettsäuren enthält, auch sehr gesund.Es schmeckt angenehm nussig und eignet sich in der Küche besonders für Salate und Dressings.
Darüber hinaus wird des in der Kosmetik-Industrie zur Herstellung von Cremes, Seifen und Massage-Ölen verwendet und in der Medizin dient es als Mittel zur Behandlung entzündlicher Hautkrankheiten.
Aber auch in der Industrie findet Hanföl Verwendung. Unter anderem ist es Bestandteil von Schmiermitteln, Holzschutzmitteln, Farben und Lacken. In der Landwirtschaft ist die Ölsaat Hanf Bestandteil von verschiedenen Futtermischungen.
Hanf als Pflanze mit Zukunft
Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff und darüber hinaus sehr Reccourcen schonend.
Wo Hanffasern verwendet werden können, müssen keine Wälder abgeholzt und keine Baumwoll-Monokulturen angelegt werden.
Die Pflanze wächst auch noch an Orten, wo andere Pflanzen nicht gedeihen können. Sie ist sehr robust und benötigt weder viel Pflege noch Pestizide oder Kunstdünger, um gute Erträge zu bringen.
Praktisch alle Teile der Pflanze können verwendet werden während sie beim Wachsen den Boden reinigt.